überbetriebliche Ausbildung im Fritz-Hammerl-Haus

Fritz Hammerl war lange Jahre stolzer Obermeister der Schreinerinnung München. Er hat Ende der 90er Jahre seine Vorstände überzeugt, mit der Innung ein eigenes Gebäude zu bauen. So wurden damals eigene Mittel in Höhe von knapp zwei Millionen D-Mark eingesetzt. Ziel war es, einen eigenen Sitz zu schaffen, aber vor Allem, die überbetriebliche Ausbildung, in München Sache der Innung, auf stabile Beine zu stellen. Die Werkstatt wurde neu ausgestattet und seitdem kontinuierlich modernisiert. Investiert wurde in den letzten Jahre in eine moderne Plattensäge, den Tausch aller Standardmaschinen von Kreissäge bis Fräse und für 2019 hat die Innung geplant, im CNC Bereich den Anschluss wieder aufzunehmen und eine Maschine mit modernster 5-Achs-Technik zu beschaffen. So wie beim Bau besteht hier wieder die Möglichkeit, Fördermittel in die Investition einzubeziehen. Der Grund der unternommenen Anstrengung ist die Einbindung moderner Anwendungen in das Kurssystem der Regelausbildung.

In den Maschinenkursen (link zum Video) werden neue Entwicklungen beim sicheren Einsatz von Standardmaschinen integriert. Dabei agiert die Kurswerkstatt in München mit derzeit insgesamt 40 Kurswochen pro Jahr gleichzeitig als Pilotwerkstatt für neu gestaltete Werkstücke und Anwendungen. Geschäftsführer Sascha Wein ist Mitglied der „Bundesarbeitsgruppe TSM“, die Ülu-Werkstätten im Westen, Norden Süden und Osten Deutschlands repräsentiert und in der durchgehend an der Verbesserung und Ergänzung der Kurse TSM 1, 2 und 3 gearbeitet wird. Außerdem wird über die Arbeitsgruppe, unter der Leitung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall, die Fortbildung von 1400 Kursleitern im ganzen Land vorbereitet und geplant.

Im TSO, dem Oberflächenkurs, gab es in den letzten Jahren die größte Entwicklung. Über die Rückmeldung der Betriebe gelang seit 2018 die Abkehr von den kleinformatigen Musterbrettern. Die festgelegten Inhalte wurden neu überdacht und in für Azubis spannende Projekte integriert. Im Kurs wird nun unter andrem ein Longboard (link zum Video) gestaltet und hergestellt und ein Korpus unter Einsatz von CNC-Technik (Nesting) produziert und mit einer Spezial-Oberfläche versehen.
Außerdem wurde auch die Beurteilung der gestalteten Produkte - durch die Kursteilnehmer selbst - programmiert integriert.

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