Der Ausschuss ist den Meisten bereits ein Begriff. Er kümmert sich um alle Themen, die die Betriebe mit der Schule verbinden. Vom Vorstand hat er den Auftrag erhalten, sich intensiv mit dem BGJ zu beschäftigen. Hintergrund ist, dass im Berufsgrundschuljahr von 240 Schülern am Schuljahresanfang am Schluss nur ca. 180 übrigbleiben, und nicht einmal 100 davon in Ausbildungsverhältnisse übertreten.
Wir haben uns mit dem „Warum“ beschäftigt und schon viele Gespräche geführt. Alle Beteiligten sind sich einig, dass das BGJ derzeit eine hohe Belastung für Schüler, Lehrkräfte und Betriebe darstellt – vor allem aufgrund mangelnder Motivation einzelner Schüler, nicht primär wegen fehlender Leistungsfähigkeit. Gemeinsames Ziel ist es, tragfähige Lösungen zu entwickeln. Mehrere Maßnahmen stehen hier im Raum: Eine laufende Datenanalyse soll die Verteilung der Lehrkräfte und deren Belastung aufzeigen. Frühzeitige Lehrverträge – möglichst bereits im März – sollen die Ausbildungsreife fördern. Zusätzlich sind Praktika in den Ferien sowie ein schulischer Notbetrieb für Jugendliche ohne Lehrstelle vorgesehen. Die direkte Kommunikation zwischen Schule und Betrieben soll ebenfalls intensiviert werden, um Erwartungen besser abzustimmen. Kritisch sehen die Beteiligten Zugangsbeschränkungen für das BGJ. Sie befürchten, dass damit nicht die richtigen Schüler ausgeschlossen werden (unmotivierte Schüler mit Restschulpflicht müssten in jedem Fall aufgenommen werden) und gleichzeitig ein Lehrerüberhang entstehen könnte. Als langfristige Lösung wird auch die Wiedereinführung einer Fachschulklasse diskutiert. Diese bietet Potenzial für mehr Ausbildungsplätze in München ab dem ersten Lehrjahr.
Der Vorstand der Innung schlägt ergänzend vor, unmotivierte Jugendliche gezielt in ein ggf. auch in der Regelschule zu schaffendes BVJ zu lenken und dieses gleichzeitig aufzuwerten. Von Seiten der Innung sollen frühzeitige Vertragsabschlüsse aktiv gefördert werden. Künftige Maßnahmen der Innung werden unter diesem Aspekt geplant.