In ca. 40 Kurswochen werden im Münchner Fritz-Hammerl-Haus der SI München jedes Jahr ca. 400 Azubis überbetrieblich ausgebildet. Dazu kommen rund 240 BGJ-SchülerInnen, die im ersten Ausbildungsjahr ihren TSM 1 in der Berufsschule am Isartor ablegen. Alle Kursleiter haben gemeinsam, dass sie die Befähigung zum Ausbilder an der Maschine über die Berufsgenossenschaft Holz und Metall erworben haben. Das System, fest integriert in der Ausbildung zum Schreiner, ist in den Gewerken im deutschen Handwerk einzigartig. In keiner anderen Branche gibt es, über die recht oberflächlichen Unterweisungspläne hinaus, ein so strikt formuliertes, bundeseinheitliches Ausbildungs- und Kursprogramm. Nachholbedarf gibt es aber spätestens seit Inkrafttreten der aktualisierten Branchenregel (DGUV Regel 109-606/2019), da die von der Berufsgenossenschaft organisierte Fortbildung der Kursleiter stockt. Die Erstausbildung wird weiter geleistet, aber Fortbildungen von Kursleitern werden schon seit mehreren Jahren nicht mehr angeboten.
im Rahmen des Arbeitskreises Duale Partner, bestehend aus verantwortlichen Lehrern und engagierten Betrieben in München, wurde nun der Startschuss zur Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. In einer Tagesveranstaltung im Fritz-Hammerl-Haus wurden Neuerungen im TSM1, dem Grundlagenkurs an Holzbearbeitungsmaschinen ausgetauscht und die Unterweisung nach aktuellen Richtlinien abgestimmt. „Wo darf die Hand nicht sein, wann werden welche Hilfsmittel idealerweise eingesetzt und wie hoch sollte das Sägeblatt eigentlich eingestellt sein? Hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan“, führte Sascha Wein von der SI München in die Veranstaltung ein, er ist selbst Kursleiter im TSM in München. Geplant wurde die Veranstaltung in Abstimmung mit dem verantwortlichen Mitarbeiter der BGHM, der die Initiative in München im Sinne der Arbeitssicherheit natürlich gerne unterstützt hat. Gesprochen wurde unter den knapp 20 Teilnehmern auch über neue Anforderungen an Maschinen, da z.B. Gliederschutzeinheiten an Abrichten nun endgültig zu ersetzen sind.
Die Fortbildung setzt die Vertiefung der Zusammenarbeit von Betrieben und Schulen weiter fort und im nächsten Schritt wird voraussichtlich bei weiteren Terminen auch die Meisterschule München mit einbezogen werden können.